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  • Die Tage „zwischen den Jahren“ boten mal wieder die Gelegenheit, das eBike aus dem Keller zu
    holen und eine neue Wegeführung zur Weiler Hütte auszukundschaften.
    Bei Temperaturen um 0 Grad hieß es da: Auf alle Fälle warm einpacken! Nachdem das erledigt war,
    ging es dann schnell raus aus der Stadt in Richtung Reicheneck.

     

    Die Zielsetzung der heutigen Ausfahrt war klar: Eine etwas anspruchsvollere Wegeführung zur
    Weiler Hütte finden, die Spaß macht, teilweise fordert, möglichst wenig über Asphalt sondern durch
    den Wald führt, landschaftlich  schön ist, Aussichtspunkte beeinhaltet  UND mit einem 400er Akku zu bewältigen ist!
    Wenn da mal keine Zielkonflikte vorprogrammiert sind….
    Deshalb erfolgte der Start auch mit nicht ganz vollgeladenem 500er Akku. Ein Tribut an die Kälte,
    die den Akku nach meiner Erfahrung schon mal ungefähr 20% oder mehr der Leistung, welche er
    bei Wärme bringt, kosten kann.

     

    Machen wir einen kleinen Sprung, mitten hinein in den winterlichen Schönbuch!
    Dieses wundervolle Waldgebiet, dessen Kerngebiet 1972 zum ersten Naturpark Baden
    Württembergs erklärt wurde, ist für mich zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
    Der Anblick der wie verzuckert aussehenden Baumwipfel und die Ruhe des Waldes lassen den
    Ärger über die langsam eiskalt werdenden Füße gar nicht hochkommen. Ein längerer Anstieg wird
    deshalb stehend im Wiegetritt angegangen, was die Kälte in den äußeren Extremitäten, zumindest
    vorübergehend, beseitigt.

     

    Nach langer, schöner Fahrt durch den Wald erreiche ich nach Überquerung der Landstraße B464
    Dettenhausen. Da ich ja Neues testen will, kommt der einfache Radweg, der parallel zur Straße in
    Richtung Kälberstelle verläuft, nicht in Frage. Ergo: Wieder rein in das mir ziemlich unbekannte
    Gebiet zwischen Dettenhausen, Kälberstelle und Weil im Schönbuch.
    Dann passiert es: Nach wenigen Kilometern werde ich trotz Navi am Lenker zur Umkehr
    gezwungen. Der Weg, der mich dazu zwingt, ist zugewachsen und mit Dornen überwuchert. Selbst
    wenn mein Bike hier noch durchkäme, so ist dieser Abschnitt einem „normalen“ Tourenfahrer nicht
    zumutbar. Also: Zurück und anders abgebogen.
    Auf der Suche nach dem Optimum lerne ich den Gunzbergweg, Tannenweg, Sautriebweg und
    schließlich den Auchtertweg kennen; nach Überquerung der Tübinger Strasse bin ich am Ziel!
    Der im Sommer wunderschöne Biergarten wirkt jetzt trist und verwaist, was ja nicht anders zu erwarten war;
    in der Hütte brennt jedoch Licht. Wegen der nicht allzu fernen Dämmerung entscheide ich mich aber gegen eine
    Stärkung und ein heißes Getränk und mache mich auf die Heimfahrt.

     

    Nachdem ich den Anblick des lieblichen Städtchens Weil im Schönbuch in der
    Spätnachmittagssonne noch ausgiebig genoss, geht die Fahrt über Dettenhausen ins Schaichtal.
    Dem Schaichtalweg folge ich bis zur Feuerstelle und biege noch vor dem Schlüsselsee ein in den
    Waldenbucher Weg. Der ist steil, und da der Akku nur noch zwei Balken von fünf anzeigt, fahre ich
    zur Sicherheit im Ecomodus den Weg hoch. Langsam schwinden die Kräfte, und ich bin froh,
    endlich oben zu sein!
    Ohne der Sulzeiche, einem ca. 450 jährigen, wirklich imposanten Naturdenkmal einen Besuch
    abzustatten, schaue ich nur noch danach, jetzt heimzukommen.
    Über Häslach und Schlaitdorf geht die schnelle Fahrt nach Neckartenzlingen, wo ich mich zu einem
    letzten Umweg hinreißen lasse. Ob dieser dann auch in die reguläre Tourenführung Einzug findet,
    hängt von den Teilnehmern und den Umständen ab.

     

    Im allerletzten Dämmerlicht Zuhause angekommen freue ich mich doppelt: Kein Defekt am Rad,
    kein Sturz, ausreichend Hunger und Durst mitgebracht sowie neue Varianten der Tourgestaltung,
    die jeden Radler, der gerne im Wald fährt, zufriedenstellen dürfte.
    Auf den Beginn der Tourensaison 2019 freue ich mich jedenfalls schon riesig!